Feldkirchen-Westerham – Der Wahlkampf kann beginnen. Johannes Zistl aus Vagen hat Ja gesagt und sich als erster Kandidat für die Bürgermeisterwahl im März 2023 in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham vorgestellt. Dafür wurde jetzt der Verein „Freie Wählervereinigung Ortsliste Vagen“ gegründet.
„Der Verein vertritt ausschließlich kommunale Interessen, eine parteifreie, bürgerfreundliche Politik und nimmt an der Kommunalwahl mit eigenen Vorschlägen teil“, erläuterte Zistl. Als lose Vereinigung gibt es die Ortsliste Vagen schon seit 1978. Aktuell ist sie mit Johannes Zistl und Georg Meixner im Gemeinderat vertreten.
Vereinsgründung stellt Weichen
Mit der Vereinsgründung wurde nun die Basis dafür geschaffen, dass klar definiert ist, wer bei der Aufstellungsversammlung für die Bürgermeisterwahl stimmberechtigt ist – die Mitglieder der Wählervereinigung.
Seit Wochen schon wird in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham über einen möglichen Bürgermeisterkandidaten gemunkelt. Schon im November waren Fraktionen im Gemeinderat der Auffassung, dass der Amtssessel des Bürgermeisters möglicherweise relativ kurzfristig neu besetzt werden müsste. Ein Blick zurück ins Jahr der Aufreger in der Gemeinde: Es begann mit den Schwarzbauten auf Gut Irnberg, setzte sich über das gemeindliche Einvernehmen für ein Bauvorhaben am Lindenweg in Feldkirchen fort und gipfelte in den 42-Millionen-Euro-Plänen für eine neue Grundschule, die ohne das Wissen des Gemeinderates geschmiedet worden waren. Damals trat die CSU-Fraktion an Hans Zistl heran, um ihn als neuen Bürgermeister ins Rennen zu bringen. „Aber“, so erläuterte der 39-jährige Sparkassenbetriebswirt „ich möchte nicht auf Parteiebene kandidieren, denn überparteiliche Politik zum Wohle der Gemeinde ist mir wichtig.“ Er sagte ab. Trotzdem beschäftigte ihn der Gedanke weiter, wie er rückblickend erläuterte. „Ich hätte mir das Amt in zwölf Jahren vorstellen können“, gab er zu, aber: „das Bürgermeister-Amt kommt nicht zu dir wenn du magst, sondern wenn du gebraucht wirst.“ Zistl machte sich seine Entscheidung nicht leicht. Immerhin hat er zwei Kinder und gerade ein Haus gebaut. Doch seine Frau Eva gibt ihm auch für die neue Aufgabe den nötigen Rückhalt, denn: „Das passt zu dir, hat sie mir gesagt. Sie wird mich unterstützen, wo es nur geht“, berichtet Zistl.
Er wog Pro und Contra ab, listete auf, was ihn antreibt und interessiert: „Was dabei herauskam, klang wie eine Stellenbeschreibung für das Bürgermeisteramt“, erzählt er lachend: „Ich möchte gestalten, Projekte leiten, unsere Gemeinde vorwärtsbringen, lebe Personalverantwortung und weiß, wie man Menschen bei der Stange hält und mit schwierigen Situationen umgeht. Ja, ich würde es gern machen.“
Die bislang einzige Nominierung
Die Unterstützung der Vagener hat er: Modern und zukunftsorientiert wünschen sie sich ihren Bürgermeister. Als Vertreter aller Ortsteile, der Bürgerbeteiligung und Transparenz lebt. „Wir werden dich unterstützen“, begrüßte Hubert Steffl die Entscheidung.
Nun ist es offiziell: Hans Zistl tritt für die Vagener Wählervereinigung an. Die anderen Parteien und Gruppierungen des Gemeinderates haben noch keine Kandidaten nominiert.